Zeittafel - 1500 Jahre Grimmelfingen - im Zeitraffer 


 
um 35 000 v.Chr. die ersten Menschen als Jäger der letzten Eiszeit im Lonetal und im Blautal.
um 5 000 v. Chr. ist in Eggingen ein jungsteinzeitliches Dorf.
um 1500 v.Chr. vereinigen sich auf dem Ulmer Gebiet 2 bedeutende Fern-
handelsstraßen, nämlich die von Westen nach Osten verlaufende 
Donau-Nord-Straße auf dem Hochsträß, gleich oberhalb von 
Grimmelfingen, und die vom Filstal kommende Albstraße.
um 500/600 n.Chr. entsteht die alemannische Siedlung "Grymolvingen" unter dem
Sippen-Ältesten GRYMOLF, (d.h. Streitwolf), mit Reihengräberfriedhof
beim "Tanzbödele".
um 700 Christianisierung im Ulmer Raum.
um 800 Kloster Reichenau hat große Besitztümer in Grimmelfingen
ebenso die Grafen von Dillingen
die Grafen von Berg
die Grafen von Kirchberg
1255 wird Grimmelfingen in einer Urkunde von Papst Alexander IV. erstmals
erwähnt. Er nahm das Heiliggeistspital Ulm mit all seinen Besitz-
ungen, unter anderem auch in Grimmelfingen, in seinen Schutz. Die 
Patrizierfamilie Krafft aus Ulm waren damals die " Dorfherren" von
Grimmelfingen.
um 1300 Entstehung der Kirche Grimmelfingen .
1354 Den Grimmelfinger Besitz des Lutz Krafft , Bürgermeister zu Ulm,
kaufen die Ehinger, Patrizierfamilie in Ulm. Sie sind nun die neuen Dorfherren.
1356 Kloster Reichenau stiftet einen Teil des Zehnts an die "cappell ze grymolvingen". Die Ehinger bekommen das Patronatsrecht.
1398 beginnt die Auflistung der Grimmelfinger Pfarrer bis zum heutigen Tag.
1446 Zuvor hat das Kloster Reichenau alle kirchlichen Belange im Ulmer 
Raum wahrgenommen, auch die von Grimmelfingen . 1446 kauft die 
Stadt Ulm diese Rechte dem Kloster ab.
1530 1530 Reformation in Ulm. Von 18 000 EW. waren nur 2300 EW. stimmberechtigt, das 
entspricht 13 % der EW (heute haben wir etwa 70 % Stimmberechtigte EW). Von 
den 2300 Wählern stimmten nur 243 gegen die Reformation. 1535 wird
Grimmelfingen evangelisch.
1578 Die Patrizierfamilie Schad kauft den Besitz der Krafft und ist nun Dorfherr in Grimmelfingen.
1579/1633 1. und 2. Dorfordnung von Grimmelfingen. Darin sind die Vorschriften aufgeführt welche die Dorfbewohner zu beachten haben. Bei Mißachtung findet man gleich die zugehörige Strafe.
1616 Im Tauben Ried von Grimmelfingen wird erstmals Torf abgebaut . Der 
Ingenieur und Mathematiker Faulhaber organisiert den Abbau.
Schon 1675 war der ganze Torf im Ried abgebaut. Er wurde in 
Ulm als Brennmaterial verwendet.
1616/1617 Daniel Schad , Altbürgermeister von Ulm, kauft das Schlößle in
Grimmelfingen .
1635 Ausbruch von Seuchen in der durch den 30-jährigen Krieg überfüllten 
Stadt und seiner Umgebung.
5 000 Menschen, Einheimische, Flüchtlinge, Fremde, sterben an Pest.
bis 1648 Endlose Durchzüge der Kaiserlichen Truppen, Schweden und 
Franzosen. Das Land wird ausgeplündert, Kontributionen (Kriegssteuern) vernichten den Wohlstand von Stadt und Land.
1698 Grimmelfingen bekommt eine Schmiede.
1701 Erweiterung der Grimmelfinger Kirche.
1709 Neue Grimmelfinger Polizei-Ordnung.
1710 In Grimmelfingen wird ein neuer Zehntstadel gebaut .
1809 Grimmelfingen bekommt sein erstes Schulhaus. Zuvor, seit ca.1550, unterrichtete der Pfarrer die Schüler im Pfarrhaus.
1815 Freiherr von Gaisberg - Schöckingen wird durch Heirat mit
der Schad-Tochter neuer Grimmelfinger Dorfherr .
1816/17 Große Hungersnot durch Missernten und Teuerung auf der 
Schwäbischen Alb und an der Donau. Kälte und Schneefall bis in den
Juni mit viel Regen führen zu Lebensmittelknappheit.
1836 Einführung der Stallfütterung des Viehs in Grimmelfingen.
1842 Die Grimmelfinger Feuerwehr bekommt eine neue Feuerlöschordnung.
1842- 59 Bau der Bundesbefestigung in Ulm (größte in Europa).
Auch Grimmelfinger Bauern übernehmen Arbeiten, da die 
Festung mit "Grimmelfinger Sand" gebaut wurde. Viele der Bauarbeiter 
werden im Grimmelfinger "Hirsch" ( Marketender) verköstigt.
1849 Allodifikation (Umwandlung der Lehen in Privatbesitz).
1860 Neubau einer größeren Schule (späteres Rathaus).
1870 Grimmelfingen hat einen Gesangverein
1903 Grimmelfingen bekommt eine Eisenbahnhaltestelle (1953 aufgelöst ).
1914 Bau des heutigen Grimmelfinger Schulhauses.
1914 Grimmelfinger Wappen (über der Eingangstür am Schulhaus).
1914 Schultheiß Kast lädt in den "Hirsch" ein. Die Grimmelfinger gründen
einen "Dahrlehenskassenverein", d.h. eine Bank.
ca. 1920 in Grimmelfingen wird der elektrischen Strom eingeführt.
1921 Der Grimmelfinger Oberinspektor Eugen Roth bringt zusammen mit 
Ballettmeister Geiger und Major Hofmann den "Bindertanz", der aus 
dem 16.Jh. stammt, wieder zur Aufführung.
Am 7. und 14. August 1949 wird der Bindertanz auch in Grimmelfingen 
vor dem Rathaus aufgeführt.
1926 Grimmelfinger Eingemeindung nach Ulm
1932 Gründung der Musikkapelle Grimmelfingen
1944/45 Schwere Luftangriffe auf Ulm. Über 700 Menschen kommen um. 
85% der Gebäude werden zerstört.
Grimmelfingen bleibt jedoch verschont.
1945 Kindergarten Grimmelfingen im Rathaus.
1949 Die neue Grimmelfinger Wasserleitung vom Kuhberg wird gebaut.
Die alte Quelle am Hochsträß reichte im Sommer nicht mehr aus für 
Mensch und Tier.
1949 Städtischer Bus fährt bis Grimmelfingen.
1951 Erschließung des neuen Industriegebiets im Donautal, in den einstigen
Grimmelfinger Riedwiesen.
1950 Beginn der Ortskanalisation für Regenwasser.
1951 Gründung des Musik- und Gesangvereins.
1952 Bau des neuen Pfarrhauses mit einem Gemeindesaal.
1962 Gründung des Sportvereins Grimmelfingen.
1965 Schließung der Molke. Die Spar- und Darlehenskasse Grimmelfingen 
kauft das Gebäude um 10.000 DM.
ab 1965 Die Straßen werden neu gerichtet , geteert und mit einem Gehweg 
versehen. Im gleichen Zug macht man auch die Kanalisation für
Schmutzwasser.
1972 Abbruch des Schad'schen Schlösschens. Neubau des Kindergartens an 
dessen Stelle.
1977 Der Friedhof wird erweitert und eine Leichenhalle gebaut.
1989 Ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Schulungsräumen und sanitärer
Einrichtung wird in Betrieb genommen. Im oberen Stock bekommt 
Grimmelfingen einen "Bürgersaal". Der Saal wird von allen Grimmelfinger Vereinen benutzt.
1993 Das ehemalige Rathaus wird renoviert. Dabei wird ein schönes Fachwerk freigelegt. Eine schlichte klassizistische Drillingsfenstergruppe am 1. Stock, die eine hölzerne Rahmung und Pfeileraufteilung zeigt, ziert den traufseitigen Steildachbau.
1998 Renovierung des Pfarrhauses mit seinem Gemeindesaal.
2001 Nach langem Warten wird das Jugendhaus in der ehemaligen "Molke"
eröffnet.
  Verfasser:
Helmut Kast 
Tel: (0731) - 38 31 39